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Lexikon mit Maritimen Inhalt

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Kabbelung 

kabbelige See, Kabbelsee, Kräuselbewegung des Meeres durch Zusammentreffen entgegengesetzter Strömungen. 

Kabel 

1. dickes Hanf- oder Drahttau;
2. Längenmaß: 1 Kabel = 1/10 sm = 185,2 m. 

Kabelgarn 

aus Hartfasern (Manilafaser, Sisal oder Ähnlichem), Hanf, Baumwolle oder Synthesefasern (besonders reißfest) gesponnener Faden; mehrere zusammengedreht ergeben ein Kardeel; davon drei, vier oder bis zu neun zusammengedreht ergeben eine Trosse. 

Kabelgatt 

Raum zum Aufbewahren von Tauwerk und Farben auf Schiffen. 

Kabelgattsmann 

verwaltet das Decksstore. 

Kabellänge 

älteres nautisches Längenmaß: 1 Kabellänge = 1/10 Seemeile = 185,2 m. 

Kabelleger 

ein zum Verlegen und Wiedereinholen von Unterseekabeln ausgerüstetes Schiff. 

Kabine 

Schlaf-/Wohnraum für Passagiere oder Besatzungsmitglieder. 

Kabotage 

(französisch Cabotage), im engeren Sinn die Küstenschifffahrt; im weiteren Sinn die Beförderung von Personen und Gütern zwischen zwei Orten im Inland, die nach nationalem Recht (z.B. §2 Küstenschifffahrtsgesetz) inländischen Unternehmen vorbehalten sein kann. Im Rahmen der EU ist der Kabotagevorbehalt weitgehend überholt. 

Kabüse 

(Kabuse), auf Schiffen Küche, Vorratskammer. 

Kadett, Seekadett 

Offiziersanwärter. 

Kahn 

flachgehendes Wasserfahrzeug (auch kleines Ruderboot) in Knickspant-Bauweise; Umgangssprache: schlechtes Schiff. 

Kai 

(niederländisch), auch Kaje, durch steile Ufereinfassung (Kaimauer) befestigtes, zum Laden und Löschen von Schiffen bestimmtes Uferbauwerk. Kaizunge oder Pier heißt ein in das Wasser vorgebauter, an mehreren Seiten vom Wasser umgebener Kai. 

Kaje 

Kai. 

Kajak 

1. geschlossenes Einmannboot der Eskimomänner aus Holz, Knochen, Sehnen, bespannt mit Tierhäuten; mit Sitzloch und Doppelpaddel; zu unterscheiden vom Umiak
2. Bootstyp im Kanusport, der sitzend mit Doppelblattpaddel gefahren wird. Man unterscheidet Einerkajak (K 1), Zweierkajak (K 2) und Viererkajak (K 4); Kajaks für Renn-, Slalom- und Wildwassersport unterscheiden sich in Maßen, Riss, Material und Bauart. 

Kajüte 

(niederdeutsch), Wohn- und Schlafraum auf Booten und Schiffen. 

Kaleu 

Kaptänleutnant bei der Marine. 

kalfatern 

die Beplankung (Rumpf-,Decksplanken) eines Schiffes in den Fugen mit Werg und Teer (Pech) abdichten. 

Kalmar 

Hafenstadt in der Ostsee am Kalmarsund gegenüber der Insel Öland (mit 6 km langer Brücke verbunden); 58 800 Einwohner. 

Kalmarsund 

Meerenge in der Ostsee zwischen dem schwedischen Festland und der Insel Öland. 

Kalmen 

(französisch) auch Mallungen, Doldrums. Bezeichnung für Windstillen, u.a. über den Ozeanen. 

Kalmengürtel 

Bezeichnung für das Gebiet schwacher, veränderlicher Winde und häufiger Windstillen am Äquator, mitunter auch die Rossbreiten zwischen 25 bis 35º nördlicher beziehungsweise südlicher Breite. 

Kamm 

obere Teil einer Düne, Welle. 

Kampanje 

ältere seemännische Bezeichnung für den hinteren Aufbau des Schiffes; heute Hütte oder Poop. 

Kanal 

(von lateinisch canna "Röhre"), künstlicher Wasserlauf. Schifffahrtskanäle dienen der Herstellung zusammenhängender Schifffahrtswege. Da ohne natürliches Gefälle werden Höhenunterschiede im Gelände durch Schleusen oder Schiffshebewerke überwunden. Binnenschifffahrtskanäle ergänzen das durch die Flüsse gebildete Wasserstraßennetz (Mittellandkanal, Oder-Spree-Kanal, Elbe-Lübeck-Kanal). Oft übersteigen sie trennende Wasserscheiden (Main-Donau-Kanal) oder führen neben schwer befahrbaren oder überlasteten Flussstrecken her (Seitenkanal, Umgehungskanal), oder sie verbinden größere Wirtschaftsgebiete mit Seehäfen.Seeschifffahrtskanäle verbinden zwei Meere miteinander, entweder in offenem Durchstich (Sueskanal) oder als Schleusenkanal (Panamakanal, Nord-Ostsee-Kanal), oder sie dienen als Zugang zu landeinwärts gelegenen Seehäfen (Amsterdamer Seekanal). 

Kantje 

Bezeichnung für Seepackung von Salzfisch (Fass), die an Land umgepackt werden muss. 4 Kantjes ergeben etwa 3 Landpackungen. 

Kanonenboot 

kleines Kriegsschiff. 

Kanu 

(von karibisch can(a)oa "Baumkahn"), ursprünglich ein leichtes, kielloses Boot der Indianer, aus Baumrinde oder Tierhäuten hergestellt, die über einen Holzrahmen gespannt wurden; heute Bezeichnung für alle mit Paddeln gefahrenen Sportboote. 

Kanute 

Sportler, Fahrer eines Kanu. 

Kap 

(niederländisch kaap, zu lateinisch caput "Haupt", englisch Cape, französisch Cap, italienisch Capo, spanisch und portugiesisch Cabo), der vorspringende Teil eines Ufers oder einer Küste, manchmal eine Landspitze. 

Kap Arkona 

das nördliche, steil aufragende Vorgebirge der Insel Rügen, Mecklenburg-Vorpommern, 46 m hoch, besteht aus Kreidegestein, trägt Leuchttürme und Signalstation. 

Kap Horniers 

Kapitäne , die als als Führer eines Segelschiffs das berüchtigte Kap Hoorn zweimal umrundet haben. 

Kaper 

(niederländisch), bewaffnetes Privatschiff, das aufgrund staatlicher Ermächtigung (Kaperbrief) feindliche Handelsschiffe aufbrachte. Die Kaperei wurde durch die Pariser Seerechtsdeklaration von 1856 abgeschafft. 

Kaperbrief 

vor der Pariser Seerechtsdeklaration von 1856 staatliche Ermächtigung zur Teilnahme am Handelskrieg. 

kapern 

ein Schiff erbeuten, auch Seeräuberei. 

Kapitän 

(nautischer Schiffsoffizier), Führer eines (Handels-)Schiffes (bei der Bundesmarine: Kommandant) mit staatlichem Befähigungszeugnis (Kapitänspatent), für dessen Erwerb an Fach(hoch)schulen für Seefahrt (Nautik) und Schiffsbetriebstechnik u.a. ein Mindestalter, vorgeschriebene Fahrzeiten, Steuermannspatente erforderlich sind. Der Kapitän trägt stets die persönliche Verantwortung für Schiff, Ladung und Besatzung. Er hat außerdem gewisse Vertretungsbefugnisse und auf hoher See eine beamtenähnliche Stellung mit öffentlich-rechtlichen Befugnissen. 

Kapitän zur See 

Bundesmarine: Offizier im Rang eines Oberst. 

Kapitänleutnant zur See 

Bundesmarine: Offizier im Rang eines Hauptmanns. 

Kaplaken 

Sondervergütung für den Kapitän in früherer Zeit (Zeuggeld, Stoffgeld), auch die Beförderung von Gütern. 

Kappe 

Aufbau über Niedergängen an Deck zum Schutz gegen überkommende Brecher. 

kappen 

ein Tau mit dem Kappbeil durchschlagen; allg. abschneiden, verkürzen. 

kapzeisen 

kentern, insbesondere von Booten. 

Karavelle 

(französisch, über portugiesisch caravela "Küstenschiff"), Segelschiff mit 2–3 Masten, des 14. bis 16.Jahrhunderts unterschiedlicher Größe, mit geringem Tiefgang, hohem Heckaufbau und Lateinsegel; mit Karavellen wurden zum Teil die Entdeckungsfahrten der Spanier und Portugiesen durchgeführt. 

Kardeel 

Einzelseil einer Troose. 

Kargo 

Cargo (englisch "Ladung"), Schiffsladung, Schiffsfracht. 

Kargoversicherung  Versicherung gegen Schäden an beförderten Gütern während einer Reise einschließlich der üblichen Lagerung sowie an hiermit verbundenen, in Geld schätzbaren Interessen (Versicherung von entgangenem Gewinn), Fracht, Havariegeldern u.a. Für die Transportversicherungen gelten über die allgemeinen Regelungen hinaus die besonderen Bestimmungen der §§ 129 folgende – Versicherungsvertragsgesetz. 

Karracke 

1 bis 3 mastiges kraweelbeplanktes Segelschiff im Mittelmeer (15./16. Jh.), Handelsschiff. 

Karte 

(Seekarte), Karte für die Navigation auf dem Meer. 

Kartenhaus 

(Kartenraum), Raum auf der Brücke zum Aufbewahren der Seekarten. 

Karweel 

auch Kraweel oder Krawehl (zu Karavelle, Karweelbau), Schiffbau: Bootsbauweise mit stumpf aufeinander stoßenden Planken, wodurch eine glatte Außenhaut gebildet wird; Gegensatz: Klinkerbau. 

Kasko 

(spanisch casco "Scherbe"), Schiffsrumpf, u.a. der unfertige, aber schon schwimmende Schiffskörper im Gegensatz zur Ladung (Kargo). 

Kastell 

(Vorder- und Achterkastell); Aufbauten auf historischen Schiffen. 

Kat 

1. Segelboot mit 1 Mast und nur mit Gaffel- oder Hochsegel ohne Vorsegel (Kat-Takelung);
2. Abkürzung für Katamaran; auch Cat. 

Katamaran 

1. Boot mit doppeltem Rumpf;
2. Segelboot mit Doppelrumpf. 

Kattanker 

zusätzlicher Anker , der mit einer kurzen Kette vor dem eigentlichen Anker angebracht wird (verkatten), um dessen Haltekraft im Meeresboden zu erhöhen. 

Kattegatt 

Meerenge zwischen der flachen Ostküste Jütlands und der steilen, felsigen Westküste Schwedens; verbindet Nordsee und Ostsee. 

Katzenpfoten 

Wellen mit kleinen Schaumköpfen, die lange Schaumstreifen hinter sich her ziehen. 

Kausch, Kausche 

Ring mit Hohlrand, zur Verstärkung von Tau- und Seilschlingen. 

Keep 

a. Rille Rillen zwischen den Kardeelen des Tauwerks;
b. in einer Kausch zum Einlegen des Tauwerks;
c. in einer Blockscheibe (Block) oder am Blockgehäuse. 

Kennzeichen 

am Bug der Fischereifahrzeuge geben Auskunft über ihren Heimathafen;
zum Beispiel:
AE   Emden
AL   Leer
BV   Bremern-Vegesack
BX   Bremerhaven
FLE  Flensburg
HF   Hamburg-Finkenwerder
HH   Hamburg
NC   Cuxhaven
SG   Glückstadt
SO   Kiel
und viele Andere mehr. 

kentern 

1. das seitliche Umschlagen von Schiffen oder Booten;
2. Die Umkehr des Gezeitenstromes. 

Ketsch 

(englisch), zweimastiges Segelboot. Der hintere, kleinere Mast (Besanmast) steht vor oder oberhalb des Ruders bzw. innerhalb der Wasserlinie; (vgl. Yawl). 

Kette 

aus einzelnen Gliedern zusammengesetztes Zugorgan; (verwendet z.B.: in der Takelung oder als Ankerkette). 

Kettenkasten 

Stauraum der Ankerkette unterhalb des Ankerspills. 

Kettenkneifer 

(Kettenstopper); Haltevorrichtung für die Ankerkette zwischen Ankerspill und Klüsenrohr. Er dient zur Festlegung des Ankers und Entlastung des Ankerspills. 

Kettenspleiß 

Augspleiß, für ein Auge mit geringem Durchmesser und geringer Bruchfestigkeit aus einer verminderten Anzahl von Kardeelen zum Einspleißen von Tauwerk in ein Kettenglied. 

Kettenstopper 

(Kettenkneifer), ein Kettenende mit eingespleißtem Ende aus Webleinengut zum Abstoppen von Leinen aus Stahldraht. 

kieken 

Dialekt: gucken, sehen. 

Kieker 

Slang: Fernglas. 

Kiel 

1. im Schiffs- und Bootsbau unterster, mittschiffs verlaufender Längsverband; ausgeführt als Balkenkiel (Holz- oder Stahlbalken, aus dem Boden herausragend), Flachkiel (verstärkter Plattengang, eben) oder Flossenkiel (bei Segeljachten mit Ballast beschwerte Kielflosse). Ein Schlingerkiel dämpft die Bewegungen im Seegang.
2. Hafenstadt an der Ostsee beiderseits der Kieler Förde und am Nord-Ostsee-Kanal. Kiel wurde zwischen 1233 und 1242 gegründet, erhielt 1242 Stadtrecht und war Mitglied der Hanse. Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein, 238 600 Einwohner; Sitz des Landtags, der Landesregierung und vieler Landesbehörden, Wasser- und Schifffahrtsdirektion, Universität (gegründet 1665), Institut für Meereskunde, Pädagogische Hochschule, viele Institute und Forschungseinrichtungen (u.a. Bundesforschungsanstalt für Fischereir), Landesbibliothek, Museen (u.a. Schifffahrtsmuseum), Opernhaus, Theater, Funkhaus, botanischen Garten. Der Kieler Hafen hat einen Güterumschlag von (1997) 3,6 Mio.t. Kiel ist Austragungsort der Kieler Woche. Bedeutende Werftindustrie, Maschinenbau, elektrotechnische, feinmechanische und optische Industrie, Fischkonservenindustrie; Marinestützpunkt seit 1956. 

Kiel-Canal 

intern. Bezeichnung für Nord-Ostsee-Kanal. 

Kieler Bucht 

Teil der westlichen Ostsee vor der schleswig-holsteinischen Ostküste, zwischen der Landschaft Schwansen (im Nordwesten), den dänischen Inseln Alsen und Lolland und der Insel Fehmarn. 

Kieler Förde 

weit (17 km, bei 16 km Breite) in das holsteinische Küstengebiet eingreifender Teil der Kieler Bucht (Ostsee), untergliedert in die Innenförde (hier endet in Kiel der Nord-Ostsee-Kanal) und die Außenförde (mit den Seebädern Laboe, Kiel-Schilksee, Strande). 

Kieler Sprotte 

Sprotte. 

kielholen 

1. eine Segelyacht auf die Seite legen, um den Schiffsboden zu untersuchen; 
2. früher zur Strafe, einen Seemann an einem Tau unter dem Schiff durchziehen. 

Kieler Woche 

alljährlich im Juni stattfindende internationale Segelregatten auf der Kieler Förde, erstmals 1882; nach dem Zweiten Weltkrieg auch mit anderen sportlichen und kulturellen Veranstaltungen verbunden. (Travemünder Woche, Warnemünder Woche). 

Kielfüßer 

(Atlantoidea, Heteropoda), Vorderkiemerschnecken warmer Meere, bei denen der Fuß zu einem Flossenblatt geworden ist. 

Kieljacht 

(Jacht); Hochseejacht, mit einem nach unten ragenden, mit Ballast versehenen Flossenkiel. 

Kiellegung 

Baugeginn eines Schiffes. 

Kiellinie 

seetaktische Formation eines Schiffsverbandes, in der die einzelnen Schiffe hintereinander in gleichen Abständen auf gleichem Kurs fahren. 

kieloben 

mit dem Kiel nach oben; z.Beisp.: nach einer Kenterung. 

Kielschwein 

auf dem Hauptkiel von Schiffen aufliegender Balken oder Träger zur Verstärkung. 

Kielschwert 

in den Schiffsboden einziehbare Holz- oder Metallplatte unter dem Kiel. 

Kielschwertjacht 

Jacht die eine Mittelstellung zwischen Kiel- und Schwertjachten einnimmt (Flossenkiel mit geringerem Tiefgang, Ballast und Schwert). 

Kielwasser 

durch Wirbel verursachte Spur hinter einem fahrenden Schiff. 

Kielwasser segeln 

z.Beisp. zwei Segelboote die hintereinander auf gleichem Kurs segeln. 

Kiemen 

(niederdeutsch für Kimme "Einschnitt"), Atmungsorgane im Wasser lebender Tiere, ermöglichen den Gasaustausch zwischen Wasser und Blut. 

Kies 

Bezeichnung für vom Wasser rund geschliffene Gesteinstrümmer von 2 bis 63 mm Durchmesser. 

Kiesel 

(Kieselstein), durch fließendes Wasser abgerundeter, kleiner Stein, meist aus Quarz. 

Kiesel|algen 

(Diatomeen), mikroskopisch kleine, einzellige Algen des Süß- und Meerwassers. 

killen 

flattern eines Segels an seiner Vorderkante (durch loses Liek). 

Kimm 

(Kimmung), 
1. Seefahrt: die sichtbare Horizontlinie zwischen Meer und Himmel auf See. 
2. Schiffbau: gekrümmter Übergang vom Schiffsboden zur Schiffswand. 

Kink 

(Kinken), Knoten im Tau, Knick in der Stahltrosse. 

Klabautermann 

(zu kalfatern), Volksglaube: Schiffskobold, der entweder Segelschiffe begleitet, im Schiff durch Hämmern und Rumoren auf Schäden hinweist und durch sein Erscheinen dem Schiff den Untergang anzeigt oder der im Schiff auf Ordnung sieht und durch sein Verschwinden Unheil anzeigt. 

Klampe 

doppelarmiger Haken zum Befestigen von Tauen. 

Klappläufer 

ein loser laufender Block, dessen Läufer an einem Ende (Tau) befestigt ist. Mit dem anderen Ende wird die am beweglichen Block befestigte Last geholt. 

klar 

seem. Ausdruck für "fertig"; z.Beisp.: ein Schiff ist klar zum Auslaufen.

klar Schiff machen 1. Schiff zum Auslaufen fertig machen, klarieren;
2. aber auch eine Kabine, einen Schiffsraum aufklaren (aufräumen). 

klarieren 

(lateinisch), die Zoll- u.a. Formalitäten beim Ein- und Auslaufen eines Schiffes erledigen. 

Klarschiff 

Gefechtsbereitschaft. 

Klasse 

1. Güteklasse einer Klassifikationsgesellschaft (für Schiffe in Deutschland der Germanische Lloyd);
2. bei Jachten Zugehörigkeit zu einer Einheitsklasse. 
Klassifikationsgesellschaften:
AB   American Bureau of Shipping, New York
BV    Bureau Veritas, Paris
GL   Germanischer Lloyd, Berlin
HR   Hellenic Register of Shipping, Athen
LR    Lloyds Register of Shipping, London
NK   Nippon Kaiji Kyokai, Tokio
NV   Norske Veritas, Oslo
PR    Polski Rejestr, Warschau
RI    Registro Italiano, Rom

Klassenzeichen 

Symbol, Ziffer oder Buchstabe, wird bei Sportbooten im oberen Teil des Großsegels als Unterscheidungszeichen geführt, kennzeichnet die Bootsklasse. (Einheitsklasse). 

Klau 

(Klaue), gabelförmiges Ende der Gaffel. 

Klappbuchse 

(Signalscheinwerfer), schwenkbar montierte Morselampe zur Signalgebung. 

Kliff 

(englisch), von der Brandung beständig abgetragener Steilhang der Küste. 

Klinkerbau Bauweise mit dachziegelartig übereinander liegenden Planken; größere Festigkeit als beim Kraweelbau. 

Klinkerbeplankung 

Schiffbau: Art der Beplankung (Klinkerbau).

Klinkerboot 

Boot in Klinkerbauweise. 

Klippe 

(mittelniederländisch), für die Schifffahrt gefährliche Felsen wenig unter oder über einer Wasserfläche, besonders häufig an Steilküsten; durch die Brandungserosion. 

Klipper 

Clipper, (englisch von to clip "schneiden"), in der Mitte des 19.Jahrhunderts gebautes, schnelles Segelschiff mit schlankem Rumpf, scharfem Bug, drei oder vier hohen Masten und einer großen Segelfläche; meist als Vollschiff getakelt, speziell zum Transport von Tee und Weizen. 

Klüse 

Loch in der Schiffswand (Deck, Schanzkleid, Reling) zum Durchziehen von Ketten, Tauen oder Trossen. 

Klüsen dicht 

Slang: für schlafen. 

Klüver 

(aus niederländisch kluiver, zu kluif "Klaue"), auf kleineren Segelschiffen dreieckiges Stagsegel zwischen Fockmast und Klüverbaum. 

Klüverbaum 

vordere Verlängerung des Bugspriets zum Befestigen von Vorsegeln (Klüver). 

Knorre 

(Wikingerschiff;) Lastschiff der Wikinger. 

Knoten 

1. festgezogene Verschlingung von Fäden, Schnüren, Tauen u.a.; auch als Seemannsknoten, Schifferknoten oder Steks bezeichnet;
2. Marke an der Logleine;
3. Einheitenzeichen kn, Einheit für die Fahrtgeschwindigkeit eines Schiffes; 
1 kn = 1 Seemeile je Stunde = 1,852 km je Stunde

Knotenbrett

(Knotentafel), Schau- und Lehrtafel über Seemannsknoten , heute ein beliebtes maritimes Sammelobjekt. 

Knotenforz 

Slang: scherzhaft für einen mickrigen, kleinen Seemann (auch: Flottenforz). 

knüppeln 

hartes Segeln unter äußerster Beanspruchung von Masten und Segel. 

Kobold 

Klabautermann. 

Kochsmaat 

im Wirtschaftsbereich zur Unterstützung des Kochs eingesetztes Besatzungsmitglied. 

Kockpit 

auch Cockpit(englisch, eigentlich "Hahnengrube"), bei Segelbooten die Plicht, der offene, tief gelegene Sitzraum auf Segel- und Motorbooten. 

Koffeinagel 

Belegnagel. 

Kofferdamm 

schmale, leere Zelle zwischen 2 voneinander zu trennenden Räumen auf Schiffen; Sicherheitskonzept bei Tankern. 

Kogge 

gedrungenes, bauchiges Segelschiff (Handels- oder Kriegsschiff) des 13. – 15. Jahrhunderts, mit mehrstöckigen Aufbauten auf Bug und Heck (Vor- und Achterkastell für Bewaffnung) besonders der Hanse. Das Ruderblatt war erstmals am Achtersteven angebracht;
Tragfähigkeit zwischen 100 und 300 t. 

Kohlentrimmer 

musste auf den alten Dampfschiffen dem Heizer die Kohlen aus dem Kohlenbunker in den Kesselraum bringen. 

Koje 

schmales, in der Kajüte eingebaute Bett. 

Koker 

Öffnung am Schiffsheck für das Ruder (Hennegatt). 

Kolani 

(Colani), warmes, hüftlanges Marinejakett. 

Kolderstock 

senkrecht auf die Ruderpinne aufgesetzte Steuervorrichtung. 

Kollision 

(Schiffskollision), Zusammenstoß mit einem anderen Schiff oder einem anderen festen Gegenstand. 

Kollo 

(italien.), Frachtstück, Warenballen. Bezeichnung für Transporteinheit oder einzelne Stücke der Ladung. 

Kombischiff 

Abkürzung für kombiniertes Fracht- und Fahrgastschiff. 

Kombüse 

(niederdeutsch, auch Kabüse), seemännische Bezeichnung für die Schiffsküche. 

Kommandant 

Kapitän. 

Kommandantenwimpel 

dreieckige Flagge (Wimpel), wird bei im Verband fahrenden Einheiten der Seestreitkräfte verwendet; kennzeichnet das Schiff auf dem sich der Kommandierende des Verbandes befindet. 

Kommandobrücke 

(kurz Brücke), hoch gelegener Befehlsstand des Schiffes mit allen Steuer- und Navigationseinrichtungen, für den Kapitän, Wachoffizier, Lotsen. 

Kommodore 

(italienisch), 
1. Marine: Kapitän zur See in Admiralsstellung; 
2. Marinefliegergeschwader: Titel für den Geschwaderführer; 
3. Handelsmarine: Ehrentitel für ältere verdiente Kapitäne.

Kompass 

(italienisch, zu compassare »ringsum abschreiten«, »abmessen«), Instrument zur Bestimmung der Himmelsrichtung, wobei u.a. Magnetkompasse und Kreiselkompasse von Bedeutung sind. Steuerkompasse werden zum Kurshalten, Peilkompasse zur Ortsbestimmung verwendet. 

Kompassrose 

eine mit Markierungen (Gradskala) für die Himmelsrichtungen (Windrose) und einer Skala für weitere Unterteilungen (Striche) des Vollkreises versehenen runden Scheibe im Kompass. 

Kompass-Stricheinteilung 

Die ältere Einteilung der Kompassrose in 32 Strich;
1 Strich = 11,25 Grad. 

Kondensator 

Vorrichtung zum Niederschlagen (Abscheiden) des austretenden Abdampfs. Zur Rückgewinnung von Dampf in Wasser wird der Dampf kondensiert und zum Speisewasser zurückgeführt. 

Kondemnation 

1. Prise;
2. Gutachten eines Experten, durch das festgestellt wird, dass ein durch Kollision, Brand, Strandung o.ä. beschädigtes Schiff nicht mehr repariert werden kann, sich eine Reparatur nicht mehr lohnt.  

Konnossement (italienisch-französisch), Wertpapier des Seefrachtverkehrsrechts; eine Beurkundung des Frachtvertrages, zugleich Empfangsbestätigung des Verfrachters und Versprechen der Ablieferung des Frachtgutes an den legitimierten Inhaber der Urkunde (§§ 642 folgende HGB). Das Konnossement trägt meist die Orderklausel; schon vor Empfang der Güter kann der Empfänger durch Indossament und Übergabe des Konnossements über die Ladung verfügen, womit der Erwerber des Konnossements Eigentümer des Gutes wird. 

Konteradmiral 

Offiziersdienstgrad bei der Marine, im Rang eines Generalmajors. 

Konstruktionswasserlinie 

(abgekürzt: CWL oder KWL), Ebene, bis zu der das Schiff bei der seiner Berechnung zugrunde liegenden Verdrängung eintaucht (Wasserlinie). 

Konterbande 

(französisch), Banngut (Bannware),
1. allgemein: Schmuggelware.
2. Völkerrecht: kriegswichtige Güter, deren Zufuhr zu einem Krieg führenden Staat von dessen Kriegsgegner verboten wurde. 

Kontinent 

(lateinisch »zusammenhängend«), große, geschlossene Festlandmasse einschließlich des Schelfs; im engeren Sinn Erdteil. 

Konvoi 

(Convoi, französisch-englisch »Geleit«), Geleitzug; Gruppe von Handelsschiffen, die von Kriegsschiffen gegen Angriffe feindlicher See- und Luftstreitkräfte gesichert oder durch Spezialschiffe (z.B. Eisbrecher) geleitet werden. 

Koog 

(friesisch) Polder, dem Meer abgewonnenes (Landgewinnung), eingedeichtes Marschland (Groden) hinter dem Hauptdeich. 

kopflastig 

(vorlastig, buglastig) Lastigkeit; bezüglich der horizontalen Schwimmlage (Trimm) eines Schiffes in Längsrichtung. 

Kopfschlag 

(Knoten, Stek), zum Belegen einer Leine auf einem Poller oder einer Belegklampe, bei dem das lose Ende unter dem letzten Törn liegt, dadurch wird dieses bekniffen und kann sich nicht lösen. 

koppeln 

die Koppelnavigation. 

Koppelnavigation 

(koppeln), dabei wird von einem bekannten Punkt aus laufend der zurückgelegte Weg in die Seekarte eingetragen. Die Koppelorte stimmen mit der Zeit jedoch immer weniger mit der tatsächlichen Fahrzeugposition überein und müssen deshalb durch direkte Standortbestimmung (z.B. Satellitennavigation) korrigiert werden. 

Koppelort 

durch koppeln in der Seekarte ermittelter Schiffsort. 

Korallen 

(Korallentiere, Blumentiere), formenreiche Gruppe meeresbewohnender Hohltiere; meist dem Untergrund fest ansitzende Einzeltiere oder Tierstöcke (Korallenstock); von Polypengestalt. Zahlreiche Korallen scheiden ein chitiniges, hornartiges oder kalkiges Außenskelett ab, das riffbildend sein kann (Korallenriffe). Nach der Zahl der Arme werden unterschieden: Hexakorallier (sechsstrahlige Polypen: Seerosen, Riffkorallen, Dörnchenkorallen, Zylinderrosen, Krustenanemonen) und Oktokorallier (achtstrahlige Polypen: Blaukorallen, Rindenkorallen, Seefedern, Weiße Hornkorallen). Zu Letzteren gehört die GattungEdelkoralle deren Skelett zu Schmuck verarbeitet wird. 

Korallenbank 

unterseeisches Gebilde, durch Versteinerung der Skelette von Korallen enstanden Korallenriffe. Riffe und Inseln aus Korallenriffe. Kalkablagerungen von Korallen (Korallenkalk). Die Riffkorallen leben in Küstennähe der tropischen und subtropischen Meere in bis rund 40 m Tiefe. Nach der Form unterscheidet man: Korallenbank, eine Untiefe, die von Riffkorallen bewachsen ist; Saumriff, das von der nahen Küste durch eine Wasserrinne getrennt ist; Wall- oder Barriereriff mit einem größeren Abstand zum Land, z.B. Great Barrier Reef, und Atoll, ein ringförmiges Korallenriff, das nach außen steil und nach innen flach abfällt, mit von ihm umschlossener Lagune. Atolle sitzen auf dem Gipfel untermeerischer Vulkane. – Die zunehmende Verschmutzung des Meerwassers ist eine große Gefahr für den Bestand der Korallenbauten. 

 

Korb 

1. leichter Behälter aus geflochtenem Material;
2. Maßeineinheit für gefangenen Fisch, 1 Korb entspricht etwa 1 Zentner Frischfisch. 

Korsar 

1. Seeräuber, Freibeuter;
2. Seeräuberschiff;
3. Zweimannjolle 

Korvette 

(französisch aus niederländisch), kleineres, voll getakeltes Segelschiff, später getakeltes Dampfschiff, Vorgänger der Panzerschiffe; heute mittelgroßes Kriegsschiff. 

Korvettenkapitän 

Marineoffizier im Rang des Majors, (Bundesmarine). 

Krabben 

1. (Kurzschwanzkrebse), Zehnfußkrebse mit gedrungenem Kopfbruststück, unter das der Hinterleib eingeschlagen wird. Die gestielten Augen und die Fühler können in kleinen Gruben geborgen werden. Das erste Rumpfbeinpaar trägt große Scheren. Krabben sind Grundbewohner, die sehr gut seitwärts laufen können. Zu den Krabben gehören u.a. die Woll-, Gepäckträger-, Scham-, Schwimm-, Süßwasser-, Renn-, Winker-, Felsen- und Landkrabben, die Seespinnen und die Taschenkrebse.
2. Handelsbezeichnung für bestimmte Garnelen. 

 

Krabbenkutter  spezielles Fischerboot für den Krabbenfang. 

Krabbentaucher

(Alken); ein Schwimmvogel. 

Kraftsack 

(Slang), seemännisch: Bezeichnung für den Segeltuchbeutel für das Handwerkzeug der Matrosen auf Segelschiffen, auch als Crewsack bezeichnet. 

Krähennest 

(früher auch Mastkorb), seemännisch: Bezeichnung für den Ausguck am vorderen Schiffsmast, heute nur noch geschlossen und beheizt auf Schiffen in der arktischen und antarktischen Eisfahrt üblich; sonst ersetzt durch den Radarmast. 

krängen 

Krängung. 

Krängung 

(von niederländisch krengen, eigentlich »sich abwenden«), seitliche Neigung eines Schiffs durch Winddruck, Seegang, Wassereinbruch, ungleich verteilte Ladung oder durch Zentrifugalkraft (beim harten Drehen). 

Kran, Krane 

Hebevorrichtung (Ladegeschirr) das bevorzugt zum Heben und Versetzen von Lasten dient. 

Kraweelbau  (Karweelbau, zu Karavelle), Bootsbauweise mit stumpf aufeinander stoßenden Planken, wodurch eine glatte Außenhaut gebildet wird; Gegensatz: Klinkerbau. 
Kraweelbeplankung  Schiffbau: Art der Beplankung (Kraweelbau). 

Kreiselkompass 

Ein mit etwa 20 000 U/min rotierender drehbar aufgehängter Kreisel nutzt die Erdrotation zum Aufsuchen der Nordrichtung; zeigt im Gegensatz zum Magnetkompass auch in geschlossenen Metall-Hohlräumen und vom Magnetfeld der Erde unabhängig die Nord-Süd-Richtung an. Er ist ein unmagnetischer Kompass, der den Vorteil hat, stets genau rechtweisend Nord zu zeigen. Die einwandfreie Funktion des Kreiselkompasses wird oft mit einem Magnetkompass kontrolliert; so müssen Schiffe mit einem Kreiselkompass mindestens auch einen Magnetkompass besitzen. 

Kreuzballon 

(Genua), großes Vorsegel auf Jachten, überlappt das Großsegel erheblich, wird beim Kreuzen gefahren. 

kreuzen 

Da ein Segelboot nicht direkt gegen den Wind fahren kann, muss es in Windrichtung kreuzen. Dafür müssen Wenden gefahren werden. Das Boot wird dabei mit dem Bug in Windrichtung gesteuert (anluven), bis die Segel flattern (killen). Der Bug geht durch den Wind und das Boot wird solange vom Wind weggesteuert (abfallen), bis die Segel für den Am-Wind-Kurs auf dem anderen Bug richtig stehen. 

Kreuzer 

Kriegsschiff in der Größe zwischen Zerstörer und Schlachtschiff. Entstanden aus Fregatten der Linienschiffszeit, entwickelte sich der Leichte Kreuzer zum Späh- und Führungsschiff für Boote, der Schwere Kreuzer zum Kampfschiff zur Deckung eigener Kriegs- oder Handelsschiffsgeleite (Konvoi) und zur Bekämpfung feindlicher Seetransporte. Heute nur noch in Form von Lenkwaffen- und Hubschrauberkreuzern in Dienst gestellt, zum Teil nuklear angetrieben, bewaffnet mit Angriffs- und Verteidigungswaffen gegen Luft-, See- und Unterwasserbedrohung. Seine Aufgabe besteht hauptsächlich darin, Flugzeugträger gegen Angriffe aller Art zu schützen. 

Kreuzfahrt 

Vergnügungsfahrt mit einem Schiff das zahlreiche Häfen ansteuert. 

Kreuzfahrtschiffe 

besonders komfortabel ausgestattete Passagierschiffe. An Bord befinden sich u.a.: Restaurants, Bars, Kino, Geschäfte, Schwimmbad, Sauna. 

Kreuzknoten 

(Seemannsknoten, Schifferknoten), speziell in der Schifffahrt verwendeter Knoten oder Stek zur Verbindung von zwei gleichstarken Schoten, Seilen oder Tauen. 

Kreuzmast 

der hinterste Mast bei einem dreimastigen Segelschiff. 
Aufteilung: 
Mast: Kreuz-Untermast, Kreuz-Marsstenge, Kreuz-Bramstenge; 
Segel: Kreuzuntermarssegel (Begien), Kreuzobermarssegel, Kreuzoberbramsegel, Kreuzroyal. 

Kreuzpeilung 

einfache Methode zur Standortbestimmung im Küstenbereich durch Messen von Horizontalwinkeln. 

Kreuzsee 

das Aufeinandertreffen von Seegang oder Dünung aus verschiedenen Richtungen, wobei eine für die Schiffahrt gefährliche, steile, unruhige See entsteht. 

Kriegsmarine 

die Teilstreitkraft eines Staates, mit der dieser die Seemacht in Krieg und Frieden ausübt. Den Kern einer Kriegsmarine bildet die (Kriegs-)Flotte, die die Gesamtheit der Kriegsschiffe umfasst. Deren Versorgung, Wartung und Instandsetzung erfolgt in eigenen Marine- oder Flottenstützpunkten (Kriegshäfen). Moderne Kriegsmarinen verfügen über see- und landgestützte Marine- oder Seeluftstreitkräfte (Marineflieger) für Aufklärungs- und Kampfaufgaben sowie über amphibische Kräfte (Marineinfanterie). Zur Führung der Kriegsschiffe von Land aus gibt es besondere Führungs- und Fernmeldeeinrichtungen. In Deutschland heißt die Kriegsmarine als Teilstreitkraft der Bundeswehr amtlich Marine beziehungsweise Bundesmarine. 

Kriegsschiff 

Schiff für Kampf und Verteidigung auf See Kriegsschiffe. 

Kriegsschiffe 

Kampf- und Hilfsschiffe, die den Seestreitkräften eines Staates angehören; in der Regel durch die National- oder Kriegsflagge gekennzeichnet. Kriegsschiffe besitzen auch im Ausland die Territorialität des Heimatstaates und dürfen von fremder Macht nicht kontrolliert werden. Die Entwicklung der Kriegsschiffe führte von mit Soldaten besetzten Handelsschiffen der Antike über Kriegsgaleeren und -galeonen zu den Fregatten, Korvetten und Linienschiffen des 17./18.Jahrhunderts. Sie wurden abgelöst durch die motorgetriebenen Kriegsschiffe der Neuzeit. Gegenwärtige Klassifizierung: Flugzeugträger, Schlachtschiffe, Kreuzer, Zerstörer, Fregatten, Korvetten, Minenkampfschiffe, Kleine Kampfschiffe (Schnellboote u.a.), Unterseeboote. 

krimpen 

linksdrehender Wind (von Westen nach Osten). 

KTS 

Kühl- und Transportschiff. 

Kuff 

(Schnigge), ostfriesischer, flachgehender Anderthalbmaster (Küstensegelschiff); sehr ähnlich der verbreiteteren Tjalk, von der unterschied sie sich durch einen hinten in eine Piek auslaufenden Rumpf, während die Tjalk hier flach ist und nur vorgebaute Steven besitzt. 

Kufftjalk 

Küstensegelschiff mit Tjalk-Rumpf und Kuff-Takellung. 

Kugelbake 

1. Seezeichen; 
2. das Wahrzeichen Cuxhavens, eine Bake mit einer Kugel als Toppzeichen. 

Kuhschwanz 

ausgefranstes oder zerfranstes Tauende, (es gibt keine Kuhschwänze auf ordentlichen Schiffen). 

Kühllast 

kleiner Kühlraum für die Aufnahme von Teilen des Schiffsproviants, der gekühlt werden muss. 

Kühlschiffe 

spezielle Frachtschiffe für den Transport von Fisch, Südfrüchten, Gefrierfleisch und Eier. 

Kümo 

(Küstenmotorschiff), Kleinfrachter für den Einsatz auf Küstengewässern. 

Kurre 

(von lat. currere »laufen«), kleines Grundnetz (Schleppnetz) der Kutterfischerei. 

Kurrleine 

Trosse zum Aussetzen, Schleppen und Einholen von Kurre oder Schleppnetz. 

Kurs 

die Fahrtrichtung eines Schiffes; der Winkel zwischen der Längsachse eines Schiffes und der Nordrichtung. Je nach dem Bezugspunkt unterscheidet man den rechtweisenden Kurs (Richtung nach dem geographischen Nordpol), den missweisenden Kurs (Richtung nach dem nördlichen Magnetpol) und den Kompasskurs (missweisender Kurs + Deviation, das heißt Abweichung durch das Magnetfeld des Fahrzeugs). Durch seitliche Versetzung infolge Wind- oder Strömungseinfluss (Abdrift) wird der Kompasskurs zum Kurs über Grund (wahrer Kurs oder Kartenkurs). 

Küste 

(niederländisch aus lateinisch costa "Seite"), Grenzraum zwischen Meer und Land, von stark wechselnder Breite (1 m bis viele km). Die Berührungslinie im Mittelwasserniveau an gezeitenlosen Küsten oder im Mittelhochwasserniveau an Gezeitenküsten ist die Ufer- oder Strandlinie. Sie trennt die beiden Hauptzonen der Küsten: das landwärts bis zur obersten Meereswirkung reichende Ufer (wenn von Sand oder Geröll bedeckt, auch Strand) und die sich seewärts bis zur äußersten gegenwärtigen Brandung ausdehnende Schorre. Die Küste wird durch Brandung, Gezeiten, Meeresströmungen, Hebungs- und Senkungserscheinungen, Sschwankungen des Meeresspiegels und durch Ablagerungen der Flüsse ständig verändert. Durch Küstenversatz kann sich an einer Landspitze aus einer Sandzunge ein Haken entwickeln, der zur Nehrung wachsen kann, einem schmalen, aus Sand aufgebauten Landstreifen, der oft mit Dünen besetzt ist. Die von der Nehrung vom offenen Meer abgetrennte Bucht wird Haff genannt. Ein vollkommen abgeriegeltes Haff bezeichnet man als Strandsee. Durch Strandversetzung kommt es zu einem Ausgleich in der Küstenlinie (Ausgleichsküste). Durch Eindringen des Meeres entstehen Senkungsküsten, wobei verschiedene Küstenformen entstehen können: Fjordküsten (Norwegen, Grönland, Südalaska, Südchile, Neuseeland); Schärenküsten (Schweden, Finnland), Fördenküsten (Ostseite Jütlands und Schleswig-Holstein) sowie Boddenküsten (Mecklenburg). Ertrunkene Flusstäler bilden die Riaküsten (Nordwestspanien, Bretagne, Südchina), die Calaküsten (westliches Mittelmeer), die Canaleküsten (Dalmatien), sowie Limanküsten (Südrussland).Bei der Hebungsküste sind Bereiche des ehemaligen Strandes zu Land geworden, bei harten Gesteinen bilden sich Steilküsten (Kliffküsten), bei weicherem Gestein Flachküsten. 

Küstenfischerei 

wird mit kleinen Booten (Kuttern, Ruder-, Motor- oder Segelbooten) betrieben. Fanggebiete sind die Flußmündungen und die Küstengewässer. Sie bringen Seezungen, Krabben, Dorsch, Schollen, Hummer, Krebse und Muscheln ein und ergänzen damit die Seefischerei. 

Küstengewässer 

(Küstenmeer), die vor der Küste liegenden Meeresteile, die zum Hoheitsgebiet des Küstenstaates (Territorial-, Hoheitsgewässer) gehören mit der völkerrechtlichen Einschränkung, dass allen Schiffen die friedliche Durchfahrt gestattet werden muss. Die Grenze zwischen dem Staatsgebiet der Uferstaaten und der hohen See verläuft im Meer. Die Küstenlinie, von der aus die Ausdehnung des Küstengewässers berechnet wird, richtet sich nach dem tiefsten Meeresstand bei Tiefebbe; Sonderregeln bestehen für Inseln, Buchten und Meerengen. Für die allgemeine Festlegung dieser Grenze galt früher die Dreimeilenzone (5556 m); nach der Seerechtskonvention vom 10.12.1982 können die Staaten maximal 12 Seemeilen in Anspruchnehmen. 

Küstenkanal 

Schifffahrtskanal in Niedersachsen, von der Ems bei Dörpen zur Hunte bei Oldenburg (Oldenburg), 69,6 km lang, 1935 eröffnet, wichtig für den Verkehr vom Rhein-Ruhr-Gebiet nach Bremen; für Schiffe bis 1 350 t befahrbar. 

Küstenmeer 

Küstengewässer. 

Küstenschifffahrt 

Schifffahrtsverkehr entlang der Küste; im engeren Sinn die Kabotage. 

Küstenschutz 

Maßnahmen zur Sicherung der Küsten des Festlandes und der Inseln gegen die zerstörenden Einwirkungen des Meeres. Man unterscheidet Maßnahmen des Hochwasserschutzes (Deich, Sperrwerk) und des Erosionsschutzes, bei Letzterem zwischen passiven und aktiven Maßnahmen. Zu den passiven zählen Baumaßnahmen zur Verteidigung der Küstenlinie (Buhnen, Ufermauern, Deckwerke, Wellenbrecher und Dünenbau), zu den aktiven die Gewinnung von Vorland (Landgewinnung) vor einem Schardeich, um diesen bei Sturmflut zu entlasten. 

Küstenseeschwalbe 

Seeschwalben. 

Küstenstrom 

Strömung parallel zur Küste außerhalb der Brandungszone. 

Küstentanker 

(Kümo-Tanker), kleiner Tanker, macht nur kurze Reisen zur Verteilung von Öl oder Benzin aus nahegelegenen Raffinerien. 

Küstenverkehrszone 

sie liegt zwischen einem Verkehrstrennungsgebiet und der Küste. Sie ist Yachten und anderen Kleinfahrzeugen vorbehalten, während der allgemeine Schiffsverkehr die Einbahnwege nutzt. 

Küstenversatz 

(Strandversetzung), Verlagerung von Sedimentmaterial längs einer Küste, verursacht durch schräg auflaufende Brandung und deren senkrechtes Zurückfluten. 

Küstenwache 

Seit dem 1.07.1994 gibt es auch in Deutschland eine "Küstenwache". Unter dieser gemeinsamen Bezeichnung koordinieren die Überwachungs- und Vollzugsdienste der zuständigen Bundesbehörden (Wasser- und Schiffahrtsverwaltung, Bundesgrenzschutz, Zollverwaltung, Fischereiaufsicht) behördenübergreifend ihre Tätigkeit auf See. 

Kutter 

(von englisch to cut »schneiden«),
1. einmastiges Segelschiff; heute auch Bezeichnung für Jachten mit Kuttertakelung (einem Großsegel und zwei Vorsegeln);
2. Beiboot eines Kriegsschiffs zum Rudern (Riemenkutter) und/oder mit Segeln; 
3. kleineres Fischereifahrzeug (10 – 30 m lang) für die Küsten- und kleine Hochseefischerei mit dem Schleppnetz (Fischkutter). 

KWL 

Konstruktions-Wasserlinie. 

 

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Update:07.04.2005