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Lexikon mit maritimen Inhalt

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Van-Carrier 

Portalhubwagen, Hubfahrzeug für Container in Container-Terminals, er versetzt oder verholt die Container auf bestimmte Abstellflächen; auch Giraffe genannt; wegen seiner Hochbeinigkeit. 

verankern 

ein Schiff mit dem Anker am Untergrund befestigen, das Schiff vor Anker legen. 

verchartern 

ein Boot vermieten. 

Verdeck 

bei Schiffen das obere Deck. 

Verdrängung 

(Wasseverdrängung, Deplacement) von einem Schiff verdrängte Wassermenge. Das Gewicht dieser Wassermenge ist gleich dem Schiffsgewicht (Archimedisches Prinzip). Die Verdrängung wird angegeben in cbm, das Gewicht der verdrängten Wassermenge in Tonnen;
für Kriegsschiffe z.B. wird als Größenmaß die Verdrängung in metrischen Tonnen angegeben, z. B. eine Verdrängung von 10 Tonnen. 

verfangen 

ablösen der Wache bzw. des Rudergängers; Unklarwerden einer Leine bzw. eines Ankers. 

vergattern 

die Wache vergattern; beim Ablösen die Wache versammeln und zur Einhaltung der Vorschriften verpflichten (Bundesmarine). 

Vergatterung 

in der Bundesmarine das Aufziehen der Wache und Bekanntgabe, daß die Wache unter dem besonderen Befehl des Wachführers steht. 

verholen 

ein Schiff, Boot an eine andere Stelle bringen; mit einem Tau das Boot an eine andere Stelle ziehen (auch mit Hilfe eines Verholspills). 

verkatten 

ankern mit mehreren Ankern, die hintereinander an einer Ankerkette befestigt sind. 

Verklicker 

kleine Windfahne, Stander, Rennflagge auf dem Masttopp; Windrichtungsanzeiger auf dem Masttopp. 

Vermessung 

Von Schiffen mit dem Zweck, eine Grundlage über die von Schiffen für die Benutzung von Häfen, Kanälen usw. zu zahlenden Gebühren zu bekommen. Es wird der Rauminhalt des ganzen Schiffskörpers vermessen. Siehe Netto- und Bruttoraumgehalt. Bei Yachten zu dem Zweck, für Regatten möglichst gleiche Bedingungen bei unterschiedlichen Booten zu erhalten. Die Vermessung erstreckt sich hier meist auf schnelligkeitsfördernde Werte, wie Länge, Tiefgang, Segelfläche, die besteuert oder geschwindigkeitshemmende Werte, wie Gewicht, Freibord die vergütet werden. Für die Bestimmung der Bauteile eines Schiffes nach den Tabellen der Klassifikations-Gesellschaften wird ebenfalls der Schiffsrumpf vermessen - nach anderem Modus. Küstenvermessung erstreckt sich auf die Punkte, die für die Schiffahrt wichtig sind, wie Feststellung der Wassertiefen, Strömungen, Landmarken usw. 

vermuren, vermooren 

ein Boot vor zwei Anker (Buganker) legen, damit beim Schwojen die beanspruchte Fläche des Ankerplatzes kleiner ist, als wenn man nur vor einem Anker liegt. 

verpichen 

die Beplankung (Rumpf-,Decksplanken) eines Schiffes in den Fugen mit Werg und Teer (Pech) abdichten (kalfatern). 

versegeln 

Von einem Hafen zum anderen fahren. 

versinken 

unter die Wasseroberfläche sinken, untergehen;. 

Versorger 

Mutter- und Versorgungsschiff, Tender, Begleitschiff in der Marine. 

verspleißen 

verbinden zweier Tauenden, durch miteinander verflechten (verspleißen). 

vertäuen 

mit einem Tau befestigen, ein Boot am Ufer vertäuen;
verankern des Schiffs mit Bug- und/oder Heckanker;
festmachen des Schiffs mit Vorleinen, Achterleinen und Springs. 

vierkant brassen 

die Rahen so stellen, daß sie genau quer zum Schiff stehen. 

Viermastbark 

ein Schiff mit drei vollgetakelten Masten und einem Besanmast (der nur Schratsegel) führt. Die Masten heißen von vorn nach achtern: Fockmast, Großmast, Kreuzmast und Besanmast. 

Viermastschiff, Viermastvollschiff 

ein Schiff mit vier vollgetakelten Masten. Die Masten heißen: Fock-, Groß-, Mittel- und Kreuzmast. 

Viermastschoner 

ein Schoner mit vier Masten und Schonertakelung; Viermastgaffelschoner sind lediglich mit Schratsegeln getakelt, es gibt auch Mischformen. 

Vinco 

lateinisch (ich siege), kleines mediterranes Segelschiff mit drei Masten, davon der vordere mit Rahsegeln, die übrigen mit Lateinsegeln. 

Vineta 

sagenhafter untergegangener Ort auf der Ostsee-Insel Wollin. 

Vitalienbrüder 

(Liekedeler), mittelalterliche Freibeuter der Nord- und Ostsee; versorgten als Helfer des schwedischen Königs Albrecht von Mecklenburg das 1389 – 92 von Königin Margarete von Dänemark belagerte Stockholm mit Lebensmitteln (Vitalien), kaperten danach auf eigene Faust u.a. Hanseschiffe in der Nordsee. 1398 wurden sie vom Deutschen Orden von ihren Stützpunkten auf Gotland vertrieben, 1400/01 von der Hanse besiegt. Ihre Führer (seit 1394) Klaus (Claas) Störtebeker und Godeke Michels wurden 1401 in Hamburg hingerichtet. 

Vizeadmiral 

Offiziersdienstgrad bei der Marine, im Rang eines Generals. 

VO 

bei der Marine Abkürzung für Versorgungsoffizier. 

Vogelfluglinie 

der südliche Abschnitt der kürzesten Eisenbahn- und Autofährverbindung zwischen Mitteleuropa und der Skandinavischen Halbinsel, führt über den Fehmarnbelt zwischen Puttgarden auf Fehmarn (Deutschland) und Rødbyhavn auf Lolland (Dänemark). Der Fährverkehr wird seit 1963 von deutschen und dänischen Bahnen betrieben. 

voll befahren 

ausgebildeter Seemann (Vollmatrose), mit entsprechender Lehrzeit (Fahrzeit) als Junge und als Leichtmatrose. 

voll brassen 

die Segel durch trimmen (brassen) der Rahen so einstellen, dass sie gut voll stehen. 

voll getakelt 

ein Mast bestehend aus Untermast, Mast- und Bramstenge mit vollständigem Satz Rahsegeln ausgerüstet. 

voll halten 

das Schiff so steuern, daß die Segel gut voll stehen. 

Volldampf 

mit voller Maschinenkraft voraus, mit Volldampf voraus. 

vollgetakelt  alle Masten sind mit Rahsegeln ausgerüstet (Vollschiff), im Gegensatz zur Bark, bei der der hintere Mast keine Rahen, sondern nur ein Gaffelsegel (Schratsegel) trägt. 

vollmast 

bis zur vollen Höhe des Mastes flaggen, vollmast flaggen. 

voller Schlag 

voller Teller beim Essen fassen. 

Vollschiff 

ein Schiff mit drei oder mehr nur vollgetakelten Masten (ein Zweimastvollschiff gibt es nicht, das ist eine Brigg). Vollschiff ist das Schiff mit drei Masten, die Masten heißen: Fock-, Groß-, Kreuzmast. Es gibt bzw. gab ferner Viermastvollschiffe und auch ein Fünfmastvollschiff (Preußen). 

Vollzeugbrise 

eine Brise, bei der das Boot oder Schiff gerade alle Segel (volles Zeug) tragen kann. 

Vordeck 

vorderer Teil des Decks. 

vor dem Wind 

mit dem Wind von achtern segeln. 

vorderlastig 

ein Schiff das vorn mehr belastet ist als hinten. 

Vorderrhein 

Mit Hinterrhein einer der beiden Quellflüsse des Rhein. 

Vorhafen 

Viele Häfen haben vor ihrer Einfahrt einen Vorhafen, der weniger zum Festmachen der Schiffe dient, als vielmehr die See vom Eindringen in den Haupthafen abhalten soll. 

Vorhandsmann 

soviel wie Vormann oder Vorarbeiter an Bord. 

Vorholer 

eine Leine, die zum Holen nach vorn benutzt wird. Beispiel: bei den Segeln Spinnaker-Vorholer. 

Vorleine 

Festmacher, der vom Vorschiff aus schräg nach vorne zeigt. 

Vormann 

Schiffsführer eines Seenotkreuzers oder Seenotrettungsbootes. 

Vormast 

andere Bezeichnung für den Fockmast. 

Vorpiek 

Raum vor dem vordersten Kollisionsschott, zum Lagern von Gerät oder zum Trimmen benutzt, vorderster Raum im Schiff. 

Vorposten 

Bundesmarine: vorgeschobene Überwachung des eigenen See- und Küstengebietes. 

Vorreiber 

drehbarer Verschlußbolzen an einer Tür oder Klappe. 

Vorschiff 

vorderer Teil des Schiffes. 

Vorschotmann 

Besatzungsmitglied auf Segeljachten, dessen Hauptaufgabe die Bedienung der Vorsegel ist. 

Vorschoter 

Wie Vorschotmann (in Fachkreisen auch Fockaffe genannt)

Vorsegel 

Die Stagsegel, die vor dem Mast bzw. vor dem Fockmast gefahren werden. Bei der Kuttertakelung sind das: Stagfock, Klüver (Binnenklüver, Außenklüver und Flieger. 

Vorspring 

Festmacherleine, die vom Vorschiff schräg nach achtern zeigt. 

Vorstag 

Fockstag, Haltedraht von vorn am Fockmast (Vortopp) schräg nach unten zum Bug. 

Vorsteven 

der vordere Abschluss eines Schiffes; bei Holzschiffen ein vierkantiger Holzbalken, bei Stahlschiffen entweder aus Flacheisen oder Blechen rund geformt. 

Vortopp 

der Topp des Fockmastes. 

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Update:07.04.2005